Wechseljahrsbeschwerden / Klimakterium / Östrogene / Hormone
Die meisten Frauen in den Wechseljahren leiden unter den verschiedenartigsten Beschwerden. Nicht nur, das die monatlichen Blutungen sehr unregelmäßig auftreten, auch durch die hormonellen Verschiebungen bedingte Beschwerden, wie Hitzewallungen, psychische Verstimmungen, Reizbarkeit, Antriebs- oder Lustlosigkeit, Depressionen, Konzentrationsschwäche, Verlassenheitsgefühle und der gleichen treten auf.Von Seiten der Schulmedizin wird in solchen Fällen meistens eine Östrogentherapie anordnen. Allerdings besteht nur in seltenen Fällen ein völliger Östrogenmangel. So werden auch während der Zeit nach den Wechseljahren noch Östrogene aus Hormon-Vorstufen aus den Eierstöcken und der Nebenniere gebildet.In solchen Fällen können pflanzliche Mittel, Maßnahmen der Lebensführung, und einzelne Anwendungen aus der Kneipp-Therapie die Beschwerden lindern.
Heilpflanzen
So hat die Traubensilberkerze (Cimicifuga) z. B. eine indirekte östrogenartige Wirkung. Sie hilft bei Wechseljahrsbeschwerden wie Hitzewallungen, Nervosität, depressiven Verstimmungen, Schweißausbrüchen, Schlafstörungen und schmerzhaften Regelblutungen.Auch der Hopfen hat eine hormonartige Wirkung auf die Tätigkeit der Eierstöcke. Aus diesem Grund bewährt sich der Hopfen im Klimakterium bei Unruhe- und Erregungszuständen. Die Bitterstoffe im Hopfen haben zudem einen allgemeinen anregenden, tonisierenden Effekt und tun dem Magen und der Verdauung gut.Der Baldrian wirkt ausgleichenden und regulierend auf das vegetative Nervensystem. Teils hat er eine dämpfende (Nervositöt, Reizbarkeit), teils eine mehr anregende (Teilnahmslosigkeit, Lustlosigkeit) Funktion. Eine Kombination von Baldrian mit der Melisse fördert die Wirkung der beiden Heilpflanzen sehr.Die Melisse hat sich insbesondere bei Magenschmerzen und Verdauungsstörungen mit Blähungen sowie gleichzeitig vorhandener Nervosität bewährt. Die Melisse hat einen milden nervenberuhigenden Effekt. Vielfach genügt ein Melissentee um eine Schlafbereitschaft herbeizuführen.Steht dagegen mehr eine depressive Gemütsverstimmung im Vordergrund, so ist das Johanneskraut geradezu unschätztbar. In den letzten Jahren wurden große schulmedizinische Versuche durchgeführt, die die Wirksamkeit des Johanneskraut bei mittelstarken Depressionen zweifelsfrei bewiesen haben.
Akupunktur
Auch die fernöstliche Medizin, in diesem Fall die Akupunktur, (Akupressur) kann bei Beschwerden in den Wechseljahren zu Anwendung kommen. Die entscheidenden Akupressurpunkte sind relativ leicht zu erreichen. Tastet man das Kreuzbein ab, so wird man nahe der Mittellinie kleine Eindellungen finden, die auf Druck schmerzhaft reagieren. Das sind kleine Löcher im Kreuzbein, die den Akupunkturpunkten entsprechen. Ein weiterer wichtiger Punkt liegt im Bereich der Mittelfußknochen zwischen der großen Zehe und der zweiten Zehe. Punkt Nummer 3 finden Sie zwischen dem Innenknöchel und der Achillessehne. Auch hier bemerken sie eine Druckempfindlichkeit. Die genannten Punkte sind mehrmals täglich für jeweils zwei bis drei Minuten zu massieren.
Kneipp-Therapie
Auch von Pfarrer Kneipp können wir wertvolle Anregungen für die Selbstbehandlung von Wechseljahrsbeschwerden erhalten. Sehr schön auf die Durchblutung des Unterleibes wirken kalte Schenkelgüsse bzw. wechselwarme Schenkelgüsse und Wechselfußbäder. Wenn Sie exerimentierfreudig sind, könne Sie es auch mit einem Sitzbad oder Schlenzbad versuchen. Die Durchführung der Anwendungen ist einfach.
Der Schenkelguß
Nur Mut! Es lohnt sich! Nach der morgendlichen Dusche drehen Sie einfach den Kaltwasserhahn an und beginnen mit dem Guss am rechten kleinen Zeh. Sie führen den Schlauch langsam an der Außenseite des Schenkels hoch und verharren im Bereich des Hüftkopfes ca. 10 bis 15 Sekunden. Nach dieser Zeit wird sich eine Art Kälteschmerz einstellen. Das ist der Moment um auf die Innenseite des Oberschenkel zu wechseln. Auch ihren verharren Sie ca. zehn bis 15 Sekunden. Anschließend führen sie den Schlauch herrunter bis zur großen Zehe. Daraufhin wird auf die linke Seite gewechselt und der Guß in gleicher Weise durchgeführt. Schon kurze Zeit nach dem Guss werden Sie einen wohltuendes Kribbeln in den Füßen verspüren. Der Körper hat in der vegetativen Gegenregulation die Durchblutung des Beines gesteigert. Nicht nur, daß Sie mit dieser Anwendung die ewig kalten Füße behandeln können, nein, auch die Durchblutung des Unterleibes wird reguliert. Noch ein kleiner Tip. Ein Schenkelguß vor dem Schlafengehen fördert den Schlaf sehr.
Das Wechselfußbad:
Auch das Wechselfußbad wirkt auf gerade zauberhafter Weise auf die Durchblutung der Beine und des Unterleibes. Aus der klinischen Erfahrung werden sich selbst schlimme arterielle Durchblutungstörungen nach regelmäßiger Anwendung von Wechselfußbädern soweit besseren, daß eine Verdoppelung oder gar eine Verzehnfachung der Gehstrecke möglich ist. Ebenfalls wirken die Wechselfußbäder auf das vegetative Nervensystem.
Hinweis
Sollten die vorgeschlagenen Maßnahmen nicht ausreichen, fragen Sie bitte einen Arzt für Naturheilverfahren. Noch eine Bitte zum Schluß. Versäumen Sie auch nicht einen ggfs. notwendigen Besuch bei Ihrem Hausarzt oder dem Frauenarzt. Vorsorgeuntersuchungen in den Wechseljahren – und auch danach - sind wichtig!
Links ins Web:
Optikur-Gesundheitsportal / Wechseljahre
Bundesverband der Frauenärzte
Universitätsfrauenklinik BerlinMeine Gesundheit