Vitamine - gibt es einen Mangel?
Vitamine, Mineralien und Spurenelemente sind lebenswichtige Vitalstoffe, die für die Gesunderhaltung wichtig sind.Sie haben im Körper bestimmte Aufgaben zu erfüllen. Sie regulieren und aktivieren den biologischen Stoffwechsel, die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit und sind an Schutz- oder Immun-Prozessen beteiligt. Auch für die Blutbildung, Knochenaufbau, Zell-Atmung und die Gehirnaktivität sind Vitamine und Spurenelemente unentbehrlich.
Mangelversorgung in Deutschland
Nach einem Bericht der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) sind jedoch ca. 70 % der deutschen Bevölkerung mit Vitaminen und Spurenelementen unterversorgt.
Dafür gibt es verschiedene Gründe:
Der Mensch von heute hat einen deutlich geringeren Kalorien-Bedarf. Die meisten Menschen arbeiten im Büro (Bewegungsmangel) und müssen daher weniger Nahrung zu sich nehmen, um ihren Kalorien-Bedarf zu decken, als in früheren Zeiten. Das bedeutet aber auch gleichzeitig, daß Ihr Körper mit weniger Vitaminen, Mineralien und Spurenelementen versorgt wird. Kantinen-Mahlzeiten, unregelmäßige und einseitige Ernährung und Fast-Food-Ketten fördern eine Mangelernährung mit Mikronährstoffen. Durch langes Warmhalten oder Aufwärmen werden viele Vitamine zerstört.Auch ist bei der Umweltbelastung ein erhöhter Bedarf an Vitalstoffen anzunehmen. Man hat derzeit insbesondere die Vitamine A, C, E und die Spurenelemente Selen und Zink als sehr wichtig für körpereigene Entgiftungsprozesse entdeckt. Insbesondere machen sie die sogenannten "Freien Radikalen" unschädlich.
Ist es möglich, den Vitaminbedarf aus der Nahrung zu decken?
Prinzipiell ist es möglich, einen erhöhten Vitaminbedarf aus der Nahrung zu decken, wenn man weiß wie und womit man sich richtig ernährt. Aber wer wendet schon täglich alle Ernährungsregeln an. Selbst Experten gelingt es nicht immer. Wer preßt sich jeden morgen frischen Orangen-Saft oder holt den Salat frisch aus dem eigenen Garten oder ißt täglich frisch gepflücktes Obst und Gemüse. Bei Supermarktprodukten ist zu beachten, daß sich der Gehalt an Vitaminen bei mehrtägiger Lagerung verringert. Auf diese Weise nimmt z.B. der Vitamin C Gehalt des Blumenkohls um bis zu 50 % ab. Also: Transport, Lagerung, Verarbeitung und Haltbarmachung gehen mit zum Teil erheblichem Vitaminverlust einher.Hinzu kommen starke Belastungen des Körpers mit Streß, Rauchen/Alkohol, Umwelteinflüssen, Diäten oder regelmäßiger Medikamenten-Einnahme.
Und Ausgleichssport?
So gesund Ausgleichssport auch sein kann, es werden durch erhöhten Stoffwechsel vermehrt Vitalstoffe verbraucht, die ersetzt werden müssen.
Übersicht über Vitamine und ihre Funktionen:
- Siehe auch: Vitamine in der Schwangerschaft
Vitamine bremsen das "biologische Altern"
29.06.2009 | 09:51 Uhr
Frankfurt (ots) - Die Aufnahme von Multivitaminpräparaten kann das biologische Alter günstig beeinflussen. Das haben jüngst amerikanische Wissenschaftler gezeigt. Das Forscherteam aus den USA hatte hierzu die X-Chromosomen-Enden, so genannte Telomere, im Erbgut der Zellen von 586 Frauen im Alter zwischen 35 und 74 Jahren sowie deren Einnahmeverhalten hinsichtlich Vitaminen untersucht. Im Ergebnis stellten sie fest, dass bei den regelmäßigen Verwenderinnen von Multivitaminpräparaten die Telomere, die als Marker für das biologische Zellalter gelten, deutlich länger, also besser erhalten geblieben waren als bei den Frauen, die keine Vitamine einnahmen.
Die Wissenschaftler befragten zum einen eine Untergruppe von Frauen, im Rahmen der "Sister Study", bezüglich ihrer Ernährung und der Nahrungsergänzung mit Multivitaminen. Die Erfassung erfolgte mittels eines Fragebogens. Die "Sister Study" ist eine fortlaufende Langzeit-Studie, an der 50.000 Frauen zwischen 35 und 74 Jahren teilnehmen.
Neben der schriftlichen Befragung wurde den Frauen Blut abgenommen und dieses biochemisch untersucht. Bei dieser Analyse waren für die Autoren der Studie die Enden der Chromosomen, X-förmige Strukturen, in welche die DNA zusammengepackt wird, von Interesse. Diese Enden der Chromosomen werden Telomere genannt. Die Telomere verkürzen sich mit jeder Zellteilung. Diese Verkürzung kann jedoch nur bis zu einem bestimmten Grad stattfinden. Wird dieser überschritten, kann keine Zellteilung mehr erfolgen und die Zelle geht zugrunde. Da die Telomere außerdem sehr empfindlich gegenüber oxidativem Stress sind, sieht die Forschung in ihrer Länge einen guten Marker für das biologische Alter einer Zelle.
In der genannten Querschnittstudie wiesen Frauen, die regelmäßig Multivitaminpräparate zu sich nahmen, längere Telomere auf als die Frauen ohne eine solche zusätzliche Vitaminaufnahme. Die Telomere waren durchschnittlich um 5,1 Prozent länger. Die Forscher führen diesen Effekt auf den Vitamin C- bzw. Vitamin E-Gehalt in den Supplementen zurück, die bereits in anderen in vitro-Experimenten eine schützende Wirkung auf die Telomere zeigten.
Die Studie unter Leitung von Dr. Honglei Chen vom National Institute for Environmental Health Science, National Institutes of Health (NIEHS) in North Carolina/USA ist die erste epidemiologische Studie, die einen Zusammenhang zwischen einer Vitamineinnahme und der Länge der Telomere zeigen konnte. Die Wissenschaftler verweisen in ihrer Veröffentlichung im internationalen Fachmagazin American Journal of Clinical Nutrition auf zwei weitere Studien, die den Zusammenhang zwischen Vitaminversorgung und Telomeren untersucht haben. In der ersten Studie konnte ein positiver Zusammenhang zwischen einem hohen Vitamin-D-Spiegel und der Länge der Telomere nachgewiesen werden. Die zweite Studie zeigte längere Telomere bei hohen Spiegeln des B-Vitamins Folat (Folsäure).
Möchte man den biologischen Alterungsprozess verlangsamen, so scheint eine angemessen hohe Versorgung mit Vitaminen unabdingbar zu sein.
Quellen:
Q.Xu(1), C.G.Parks(1), L.A.DeRoo(1), R.M.Cawthon(2), D.P.Sandler(1), H.Chen(1): Multivitamin use and telomere length in women. Am J Clin Nutr, 2009 Jun;89(6):1857-63.
(1) Epidemiology Branch, National Institute for Environmental Health Science, National Institutes of Health North Carolina/USA,
(2) Univ. of Utah, Salt Lake City/USA Pressekontakt:
Arbeitskreis Ernährungs- und Vitamin-Information
Berner Str. 34B
60437 Frankfurt/Main