Psychosomatische Problempatienten in der Alltagspraxis
Von Dr. med. Reimar Banis
Daß hinter vielen Erkrankungen psychosomatische Zusammenhänge verborgen sind, gehört mittlerweile zum Allgemeinwissen. In der naturheilkundlichen Praxis sehen wir uns praktisch ständig mit Fällen konfrontiert, wo solche seelischen Hintergründe aufgedeckt werden sollten, sich dabei gleichwohl Hindernisse auftürmen. Das Haupthindernis besteht nach unseren Erfahrungen darin, daß der hinter psychosomatischen Störungen verborgene seelische Konflikt so gut wie immer völlig unbewusst und im nonverbalen Emotionsbereich angesiedelt ist. Im Folgenden möchte ich anhand einiger typischer Praxisfälle demonstrieren, wie es mit Hilfe der "Psychosomatischen Energetik" gelingt, hier zum Geburtshelfer des Unsagbaren der Seele zu werden. Dabei führt das Aufdecken und Besprechen des zugrundeliegenden Konflikts im Sinne einer "Fokal- oder Kurzpsychotherapie" zu einem seelischen Heilungsprozess, der durch Gabe der "Emotionalmittel" unterstützt und beschleunigt wird.
1. Eifersuchtswahn:
Frau S., 50 J. alte Gastarbeiterin, die frisch verheiratet mit ihrem Mann in einer deutschen Kleinstadt lebt, beobachtet ihren Mann seit Monaten, kontrolliert seinen Tascheninhalt und will einfach wissen, daß er "keinen Blödsinn macht." Einen Anhalt für diese Eifersuchtsängste gibt es aber nicht. Die seit längerem wegen eines benignen Hirntumors in Behandlung befindliche Patientin bringt den Ehemann eines Tages kurzerhand mit in Behandlung, damit ich ihm mal tüchtig die Meinung sage. Er denkt, sie würde spinnen, was ich Richtigstellen soll. Vor meinen Augen kommt es zu einer fürchterlichen Eifersuchts-Szene, weil der Ehemann sie vor allen Augen blamiert habe, indem er mit einer Geschäftskollegin in einem Lokal einen Kaffee getrunken hat. Obwohl es nicht zu Annäherungsversuchen gekommen ist, reicht Frau S. diese fürchterliche Beschämung, um sich scheiden zu lassen ("Du hast mich vor aller Welt lächerlich gemacht!"). Der Ehemann beteuert fruchtlos, es habe sich nur um ein Geschäftsgespräch gehandelt. Bei der sich wie tot fühlenden Frau S. messe ich mit dem Rebatest-Gerät eine Vitalität von 10% (womit sich jeder in ihrer Haut tot fühlen würde) und den Konflikt des "Emotionalmittels" 25, welches mit "Mißtrauen" zu tun hat. Der Konflikt hat eine enorm hohe energetische Ladung, die uns ihre regelrechte "Besessenheit" und ihre Aufgebrachtheit verstehbar macht.
Fallbesprechung und Verlauf:
Gerade bei Gastarbeitern bekommt der Therapeut häufig die Rolle eines Übervaters, der in Ermangelung des heimischen Clan-Chefs nun zum Oberschiedsrichter für Familienstreitigkeiten ernannt wird. Der sich bei der Patientin akut zuspitzende Eifersuchtswahn ist an der monatelang anhaltenden Bespitzelung des Ehemanns zu erkennen, wobei diese seelische Problematik nun in dem ängstlich befürchteten Auftreten des Ereignisses, der dem Wahn zugrundeliegt, zum Ausbruch kommt: der Ehemann geht in ihren Augen tatsächlich fremd! Daß der Ehemann das Gegenteil beteuert, ist ihr völlig egal, weil sie das Ganze als Beginn einer Affäre interpretiert (wahnkonform). Und selbst wenn das nicht stimmt, habe er sie vor aller Augen lächerlich gemacht (Kleinstadt, sie die dumme Gastarbeiterin, er der Deutsche in seinem Heimatort). Ich versuche ihr klarzumachen, daß in Analogie zu der bekannten Bank-Werbung "Vertrauen der Anfang von allem sei" und dieses Prinzip vor allen Dingen in der Liebe gelte. Sie solle erstmal die Tropfen nehmen, die das Vertrauen zurückbrächten, und einfach abwarten. Nach mehrwöchiger Einnahme des homöopathischen Komplexmittels Emvita 25 (OP Rubimed, Dos. 2 x 12 Tr.) fühlt sich Frau S. wie neugeboren und hat ein neues Vertrauensverhältnis zu ihrem Mann aufbauen können. Der alte Streit von damals kommt ihr nicht mehr wichtig vor, sie sei unendlich dankbar, daß ihre Ehe gerettet worden sei.
2. Atypischer Gesichtsschmerz durch Überarbeitung
Frau L., 41 J. alte selbstständige Geschäftsfrau, hatte in den letzten Jahren zahlreiche Belastungen durch "dumme Streitigkeiten" in der Familie, die im Grunde keinen realen Anlass hätten und mit ihrer herrschsüchtigen Mutter zu tun haben, durch Streit mit ihrer faulen Geschäftspartnerin, was vor Gericht endet und zur Überschuldung führt. Dazu würde sie jeden Tag bis zum Umfallen 14 Stunden arbeiten, weil das Geschäft so gut liefe. Jetzt könne sie nicht mehr, und vor allem diese schrecklichen Schmerzanfälle im rechten Kiefer bringen sie um den Verstand. Das hielte jetzt schon mehrere Tage an, und der Zahnarzt könne nichts finden. In ihrer Verzweiflung schlucke sie "tonnenweise" Schmerzmittel, um überhaupt arbeiten zu können. Ein zugezogener Neurologe habe einen "atypischen Gesichtsschmerz" festgestellt und ihr ganz starke Tabletten verschrieben, die sie aber vorerst nicht nehmen wolle. Lieber soll ich als Naturheilarzt nochmal sehen, was da los sei. Ich teste mit dem Rebatest eine Vitalität und Emotionalität von 20 % (depressiver Erschöpfungszustand), dazu als Konflikt das zum 6. Chakra zugeordnete Emotionalmittel Nr. 21 ("sympathikoton übersteuert, nicht entspannen können"). Wegen der starken vegetativen Tönung bei dem Schmerzgeschehen verordne ich zusätzlich das zugehörige Chakramittel (Chavita 6).
Fallbesprechung und Verlauf:
Frau L. gehört zu den kämpferischen Naturen, die alle Warnsignale ihres Körpers zu überhören pflegen, weil sie von klein auf zu funktionieren hatten. Diese ungute Mischung "von Sklave und Arbeitstier", wie die Patientin das selber bezeichnete, versucht Frau L. in den letzten Jahren abzustellen, was zu den Zerwürfnissen mit ihrer autoritären Mutter und der ausbeuterischen Kollegin führte. Um ihrer Umwelt und sich selber zu beweisen, daß sie sehr gut alleine klarkommen kann, hat sie sich mehr und mehr übernommen, was nun offenbar von ihrem Körper durch die Schmerzanfälle unüberhörbar signalisiert wird. Hier kommt es nur zu einer kurzen Aussprache, indem ich das Konfliktthema kurz skizziere. Am nächsten Morgen, wo ich eine Akupunktursitzung eingeplant hatte, sitzt mir eine überglückliche Patientin gegenüber. Sie habe nach der Einnahme der beiden Mittel innerhalb einer halben Stunde keinerlei Schmerzen mehr gehabt, was bis jetzt anhält. Bei einer Nachbeobachtung von mittlerweile fünf Jahren konnte ein einziger kleiner Rückfall durch sofortiges Nehmen der Tropfen beherrscht werden.
Allgemeines
Mit der "Psychosomatischen Energetik" besteht ein in vielen Praxen bewährtes, ausserordentlich zuverlässiges, sanftes und trotzdem hocheffektives Verfahren, welches sich in der Mehrzahl der psychosomatischen Fälle einer Allgemeinpraxis als völlig ausreichend erwiesen hat, um das Konfliktthema "auf den Punkt zu bringen" und die entscheidenden Heilimpulse zu vermitteln. Bei Kindern und behinderten Patienten besprechen wir das Konfliktthema mit den nahestehenden Angehörigen - meist der Mutter, wohlwissend, daß sie meist in das Konfliktgeschehen mit eingebunden ist. Wegen der energetischen Offenheit sind die Heilerfolge bei Kindern häufig besonders eindrucksvoll. Kontraindikationen der "Psychosomatischen Energetik" bestehen in all den Fällen, wo akute Verschlechterungen einer seelischen Krankheit zu befürchten sind (Suizidgefahr, Psychose-Schübe). Nebenwirkungen in Form von Erstverschlimmerungen sehe ich ausserordentlich selten, wobei eine Dosisreduktion meist ausreicht.
Von Kritikern wird gerne der Einwand erhoben, daß nur eine richtige Psychotherapie der optimale Weg sei und solche psychosomatischen Patienten in eine jahrelang dauernde Analyse gehörten. In komplexeren Fällen von Charakterneurosen und schwierigeren Krankheitsbildern überweise ich selbstredend zum Psychoanalytiker und Psychiater, wobei auch hier ein paralleles Einsetzen der "Psychosomatischen Energetik" indiziert ist und sich sehr bewährt hat. Bei der Mehrzahl der gängigen Praxisfälle kommt aber - aus unterschiedlichsten Gründen - eine langdauernde Psychotherapie nicht in Frage (u.a. mangelnde Akzeptanz, fehlende intellektuelle Fähigkeit, so daß nur 5% aller Patienten einer Allgemeinpraxis als analysefähig gelten können). Diese Mehrzahl aller psychosomatisch Kranken wird deshalb häufig noch viel zu unzureichend behandelt, weil der Patient natürlich auch hier das Recht haben sollte, sich seinen seelischen Bedürfnissen zu stellen und zu öffnen.
In der "Psychosomatischen Energetik" benutzen wir eine Art von Kurz-oder Fokal-Psychotherapie, indem der Konfliktinhalt mit wenigen Worten kurz erläutert wird und der Patient anschliessend gefragt wird, ob er was dazu sagen möchte und ihm was dazu einfällt. In praktisch allen Fällen erkennt der Patient, daß hinter dem bei ihm testbaren Konfliktthema sein aktuelles Seelenthema angesprochen wird. Viele Patienten fühlen sich sehr erleichtert und endlich einmal in ihrer Tiefe richtig angenommen und verstanden. Die Erfolge solch Kurzpsychotherapien sind mittlerweile wissenschaftlich als gesichert anzusehen, und gerade das kurze Ansprechen des Konfliktinhalts erweist sich in vielen Fällen als besonders segensreich, weil der Patient seine Eigenständigkeit und Souveränität behält und die seelischen Selbstheilkräfte in optimaler Weise angeregt werden.
Anschrift des Verfassers:
Dr.med.Reimar Banis, Facharzt für Allgemeinmedizin
Heilpraktiker
Stansstaderstrasse 14
CH 6370 Stans
E-Mail: drbanis@hotmail.com