Diät und Ernährung bei Neurodermitis
Es gibt keine, für alle Neurodermitiskranken erfolgreiche Diät. Es ist jedoch sehr sinnvoller, die Wirkung bestimmter Nahrungsmittel auf die Haut zu beobachten.
Beobachten Sie die Wirkung von: Zitrusfrüchten, Obstsäften, Fertiggerichten (wegen der Konservierungsstoffe) und Gewürze.
Beachten sie bitte auch die Wirkung von Reis, Haferflocken, Rotbarsch, Seelachs und Olivenöl.
Eine Stillzeit von mindestens 6 Monaten ist zu empfehlen.
Ernährungsrichtlinien der DGE (Deutsche Gesellschaft für Ernährung) für Patienten mit atopischem Ekzem
DGE empfiehlt bei Neurodermitis vollwertige Ernährung: Spezielle Diäten führen oft zu Nährstoffmangel
Quelle: dge97. Stand: 29.4.97. Originaldokument im Web: http://www.dainet.de/dge/akt0897.htm.
Die Ernährung spielt eine Rolle im vielfältigen Krankheitsgeschehen der Neurodermitis und kann die Therapie günstig beeinflussen. Viele Neurodermitiker probieren deshalb eine Diät nach der anderen, sofern sie Linderung oder gar Heilung verspricht. So verzichten manche Neurodermitiker beispielsweise pauschal auf tierisches Eiweiß. Dies ist jedoch der falsche Weg:
- Nach Meinung der DGE sind pauschale Diäten nicht sinnvoll. Auf Dauer können sie zu Nährstoffmangel führen. Prof. Heinrich Kasper, Präsidiumsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e.V. (DGE): "Rigide Diätvorschriften, wie beispielsweise der völlige Verzicht auf tierisches Eiweiß, kann zwar kurzfristig zu einer Hautverbesserung führen, langfristig jedoch eine Mangelernährung hervorrufen."
- "Die Ernährung bei Neurodermitis ist Teil der Therapie. Sie muß ausgewogen, vollwertig, individuell gestaltet und auf Unverträglichkeiten abgestimmt sein." (Kasper)
- 60 Prozent der neurodermitiskranken Säuglinge und Kleinkinder sind gegen Lebensmittel (z. B. Ei, Milch, Erdnüsse, Soja, Weizen) überempfindlich. Bei einem Teil der Patienten schwächen sich die Krankheitssymptome ab, wenn die auslösenden Lebensmittel weggelassen werden.
- Mit einer Suchdiät kann festgestellt werden, gegenüber welchen Lebensmitteln oder Lebensmittelinhaltsstoffen der Neurodermitiker empfindlich reagiert.
- Nur wenn eindeutig eine Überempfindlichkeit festgestellt wurde, sollte das Lebensmittel aus dem Speiseplan verschwinden.
Tipps der DGE für den Alltag:
- Nicht jeder Neurodermitiker hat eine Lebensmittelunverträglichkeit. Testen Sie immer unter ärztlicher Aufsicht aus, ob eine Lebensmittelunverträglichkeit oder -allergie vorliegt, bevor Sie Ihren Speiseplan einschränken.
- Pauschaldiäten helfen nicht. Achten Sie auf eine ausgewogene und vollwertige Ernährung nach den 10 Regeln der DGE, die alle Nährstoffe in ausreichender Menge enthält. Eine wissenschaftlich fundierte Ernährungsberatung hilft dabei.
- Essen Sie täglich Milch und Milchprodukte, wenn Sie diese vertragen. Sie enthalten reichlich Calcium und B-Vitamine.
- Wenn Sie Milch- und Milchprodukte nicht vertragen, essen Sie bevorzugt Gemüse, die reich an Calcium und Vitamin B2 sind (z.B. Grünkohl, Brokkoli, Spinat).
- Essen Sie ein- bis zweimal pro Woche jodreichen Seefisch (z.B. Seelachs, Scholle, Kabeljau).
- Essen Sie täglich Vollkornprodukte, wenn Sie diese vertragen.
- Obst, Gemüse und Kartoffeln sind vitamin-, mineralstoff- und ballaststoffreich. Essen Sie täglich von den Obst- und Gemüsesorten, wenn Sie die vertragen.
- Durch kurzes Kochen (2-4 Minuten) führen viele Obst- und Gemüsesorten weniger zu Unverträglichkeitsreaktionen.
- Essen Sie wenig Fett und fettreiche Lebensmittel und verwenden Sie Streichfett und Pflanzenöle, die reichlich ungesättigte Fettsäuren enthalten (z.B. Sonnenblumenöl, Sojaöl).
- Wenn Sie Fisch und Fleisch vertragen, essen Sie 1-2 mal in der Woche Fisch. 2-3 Portionen Fleisch pro Woche reichen für eine vollwertige Ernährung aus.
- Kombinationen aus Getreide und Hülsenfrüchten (z.B. Linseneintopf mit Brot oder Nudeln) oder Kartoffeln und Ei sind gute Eiweißquellen.
- Für Säuglinge in den ersten vier bis sechs Lebensmonaten ist Muttermilch die beste Ernährung. Stillen Sie Ihren Säugling möglichst bis zum Ende des 6. Lebensmonates voll. Danach Beikost einführen.
- Achten Sie beim Einkauf auf die Zutatenliste. Meiden Sie Lebensmittel, deren Zusammensetzung Sie nicht genau kennen.