Mercurius solubilis
Schwindel:
Schwindel mit Uebelkeit.
Gemüth:
Große geistige (und körperliche) Unruhe, besonders Abends und Nachts. Nächtliche Angst und Bangigkeit mit Neigung zu entfliehen. Fortwährende Ängstlichkeit nach Schreck. Schreck. Unzufriedenheit und Klagen über die ganze Welt. Eigensinn und Ungeduld. Neigung zu Zank und Widerspruch. Lebensüberdruß. Heimweh mit nächtlicher Angst und Schweiß. Heimweh. Gram.
Kopf:
Reissend brennender Kopfschmerz in den Schläfen. Nächtliches, halbseitiges Reissen im Kopfe. Kopfweh, als sollte der Kopf zerspringen. Gefühl, als wenn ein Band um den Kopf läge. Haarausfallen. Vorderkopf. Halbseitig links.
Augen:
Geschwürige und schorfige Augenlidränder mit Schorfen um die Augen. Augenentzündung mit Unerträglichkeit des Feuerscheins. Starkes Thränen der Augen. Schmerz, wie von einem schneidenden Körper unter den Augenlidern. Beissen und Brennen in den Augen, besonders im Freien. Schwarze Punkte vor den Augen. Angehender schwarzer Staar. Scheu vor Licht und Feuerschein.
Ohren:
Ohrenzwang mit Brausen in den Ohren mit reissendem oder stechendem Schmerze. Geschwürigkeit der Ohrmuschel. Ausfluß von Blut und übelriechendem wundmachendem Eiter aus den Ohren. Schwammige Auswüchse im Ohre. Schwammige Auswüchse an den Ohren. Geschwulst der Ohrdrüsen. Schwerhörigkeit, nach Schnauben gebessert. Rauschen in den Ohren.
Nase:
Rothe, glänzende Geschwulst der Nase. Nasenbluten.
Antlitz:
Erdfahle, schmutzige Gesichtsfarbe. Todtenblässe. Schmutzig gelbe Krusten im Gesichte, die nach Kratzen bluten. Blüthenausschlag am Kinne. Halbseitige Backengeschwulst. Schrundige, schwärende Lippen. Harte Geschwulst der Unterkiefer- (Ohr- und Hals-) Drüsen.
Zähne:
Geschwollenes, klaffendes Zahnfleisch, mit nächtlichem Brennen und Wundheitsschmerze, besonders bei Berührung und Essen. Geschwüriges Zahnfleisch, mit hervorragenden Zacken. Zurückziehen des Zahnfleisches. Lockerheit und Ausfallen der Zähne. Nächtliche, reissende Zahnschmerzen, durch kalte Luft, Essen, so wie durch kalt und warm Trinken erregt. Stiche in den Zähnen. Die Zahnschmerzen wüthen am heftigsten Abends und die Nacht und werden in der Bettwärme ganz unerträglich.
Mund:
Fauler Mundgeruch. Brennende Geschwüre oder Aphthen im Munde. Geschwulst des weichen Gaumens und des Schlundes. Brennen im Schlunde. Entzündung und Eiterung des Schlundes. Stete Neigung zu schlingen. Beim Schlingen, stechender Schmerz im Halse und in den Mandeln. Kopiöser, stinkender Speichelfluß. Geschwulst der Zunge. Verhärtung und Eiterung der Zunge. Weiche Zunge mit Zahneindrücken. Unvermögen zu sprechen. Heisere, unreine Sprache.
Genüsse:
Heißhunger. Widerwillen gegen alle Speisen. Unauslöschlicher, brennender Durst. Heftiger Durst auf kalte Getränke.
Geschmack:
Fauliger, (auch salziger oder süßlicher) Geschmack.
Uebelkeit:
Brecherlichkeit mit süßlichem Geschmack im Halse.
Magen:
Große Verdauungsschwäche bei stetem Hunger. Magendrücken, mit Gefühl von Herabziehen desselben nach jedem Genusse.
Hypochondern:
Entzündung und Härte der Leber mit stechendem Schmerze.
Bauch:
Entzündung des Unterleibs mit Aufgetriebenheit. Schneiden und Kneipen im Bauche nach Verkältung. Bauchwassersucht (nach Entzündung der Gekrösdrüsen). Entzündliche Geschwulst und Eiterung der Leistendrüsen. Rothlauf (Gürtel) um den Leib.
Stuhl:
Oefteres, vergebliches Noththun mit Zwängen, besonders Nachts. Rhurartige Durchfälle mit Tenesmus. Rothe Ruhr (Schleim und Blut mit Tenesmus) (Merc. corr.). Vor Durchfall Zittern. Scharfe, blutigschleimige Stühle. Sauerriechende, grüne, den After wundmachende Stühle nach Erkältung in der Abendluft. Nachts Durchfall mit Stuhldrang und Stuhlzwang, besonders nach dem Stuhle. Merc. subl. bei (sporadischer) Ruhr ohne bedeutenden Fieberzeichen, mit vorherrschenden lokalen Symptomen.
After:
Mastdarmvorfall beim Drängen auf den Stuhl und nach demselben.
Harn:
Häufiger, schneller Harndrang mit geringem Abgange. Uebermäßiges Harnen. Dunkelrother, sehr übelriechender Harn.
Geschlechtstheile:
Eicheltripper. Grüner tripperähnlicher Ausfluß aus der Ruthe, besonders Nachts. Geschwulst der Eichel und Vorhaut. Eichel- und Vorhaut-Geschwüre, mit käsigem, speckigem Boden und harten Rändern. Schanker mit gezacktem Rande, tiefem, speckigem Boden, zäher Jauche, welche in der Wäsche salzartige Flecke macht, und mit großer Empfindlichkeit gegen Berührung. Nächtliche, schmerzhafte Erektionen. Vorfall der Gebärmutter.
Regel:
Monatliches zu stark mit Angst und Leibschmerzen. Eiterartiger, fressender Weißfluß.
Schnupfen:
Heftiger Fließschnupfen mit scharfem, wässerigem Ausflusse.
Athem:
Kurzäthmigkeit beim Treppensteigen und schnell Gehen.
Husten:
Trockner, angreifender Husten, als sollte er Kopf und Brust zersprengen. Husten von Reiz im Kehlkopfe. Bluthusten.
Hals:
Geschwulst der Halsdrüsen mit stechendem Schmerze.
Brust:
Brustkrämpfe. Stiche in der Brust, bis zum Rücken durch, von Husten verschlimmert. Brennen in der Brust. Lungenentzündung. Herzklopfen. Mißgestaltete, eiternde Brustwarzen. Schlechte, dem Säuglinge widerstehende Milch.
Oberglieder:
Nächtliches Reissen in den Schultern und Oberarmen. Rothe, heiße Geschwulst des Unterarmes. Hautschrunden an den Fingern. Neidnägel. Panaritien.
Unterglieder:
Nächtliches Reissen in den Beinen. Wassersüchtige Geschwulst der (Ober- und) Unterschenkel. Schmerzhafte Knochengeschwulst an den Füßen. Geschwüre am Fuß, Fußrande.
Gemeinsames:
Nächtliche reissende Schmerzen in den Extremitäten, mit beständigem Schwitzen. Stechende Schmerzen in den Gliedern und Gelenken. Gelenkgicht mit Geschwulst und Kältegefühl der leidenden Theile. Abendliche zitterige Unruhe in den Gliedern. Große Angegriffenheit und Schwäche von geringer Anstrengung. Nächtliche, Nachmitternacht (und abendliche) Verschlimmerung der Beschwerden. Bettwärme erhöht die Schmerzen bis zum Unerträglichen. Läusesucht. Veneria [xli]. Herbst-Ruhren. Blutungen (mit blassem Blute). Bei Hysterie und Hypochondrie. Bei Hämorrhoiden. Die nächtlichen Schmerzen bessern sich von Aufstehen oder Aufsitzen.
Drüsen:
Entzündungsgeschwulst und Verhärtung der Drüsen. Eiterende Drüsen.
Knochen:
Schmerzhaftigkeit aller Knochen. Entzündung der Knochen, mit nächtlichen Schmerzen. Knocheneiterungen. Rhachitis.
Haut:
Nächtliches, in der Bettwärme vermehrtes Jücken. Sogenannte fette Krätze. Trockner, frieselartiger, beim Kratzen blutender Ausschlag. Nach Kratzen brennende Ausschläge. Heiße Entzündungen mit zögernder Eiterbildung. Zellgewebs-Entzündung (Hep.). Merc. macht durchgehen der Entzündungen. Syphilitische Geschwüre. Leberflecke.
Schlaf:
Spätes Einschlafen wegen Unruhe und Aengstlichkeit und wegen schreckhafter Phantasiebilder. Sehr leiser Schlaf. Schlummersucht.
Fieber:
Abends und Nachts besonders, Frostschauder, wie mit kaltem Wasser übergossen, so daß er sich selbst am warmen Ofen nicht erwärmen kann. Frost des ganzen Körpers bei Hitze und Röthe des Gesichts. Frost und Hitze wechselnd. Immer Frost bei Gesichtshitze. Blutwallung mit Zittern von geringer Anstrengung. Verschwundener Puls bei Wärme des Körpers. Abwechselnd hier und da bald Frost, bald Hitze. Große Neigung zu Schweiß und beständig nasse Haut bei den Schmerzen deshalb Schlaflosigkeit. Starker, saurer Nachtschweiß.