Home
Menü  

Melisse ( Melissa officinalis) (Zitronenmelisse)

Die Zitronenmelisse fällt besonders durch ihren angenehmen, intensiven Zitronenduft auf und ist in vielen Nutz- und Ziergärten bei uns anzutreffen. Vorwiegend werden die getrockneten Blätter (Melissae folium) verwendet.

Wirkstoffe:

Ätherische Öle (enthalten u.a. z.B. Citral), Lamiaceen-Gerbstoffe und Bitterstoffe und Flavonoide

Wirkung:

  • beruhigend (leicht sedativ)
  • schlaffördernd
  • entblähend (karminativ)
  • regt den Gallenfluss an
  • mild krampflösend (spasmolytisch)
  • virustatisch
  • antibakteriell

Heilanzeigen:

  • Nervöse Magen- und Darmleiden (funktionelle Gastropathie)
  • nervöse Erregbarkeit (Phyto-Tranquilizer)
  • funktionelle und nervöse Herzbeschwerden bei Nervosität
  • "vegetative Dystonie"
  • leichte Einschlafschwierigkeiten und Schlaflosigkeit
  • Blähungen
  • Herpes (virustatische Herpes-Creme)
  • äußerlich als Bestandteil von Einreibungen und Badezusätzen bei Rheuma und Nervenschmerzen

Anwendung/Dosierung:

Rezept eines Melissentees:

2-3 TL Melissenblätter (Folia Melissae 100,0) mit einer Tasse heißem Wasser überbrühen, 10 Min bedeckt ziehen lassen, abseihen (evtl. mit Honig süßen), langsam und schluckweise mehrmals täglich eine Tasse frisch bereiteten Tee trinken. Sie können auch einfach fertigen Melissentee aus der Apotheke verwenden. Eine Kombination mit Baldrian oder/und auch mit Hopfen und/oder Lavendel zu gleichen Teilen ist empfehlenswert.Auch beim Melissentee sollte - wie bei manch anderen Heilkräutern - die Dosierung nicht zu niedrig gewählt werden.Bitte Vorsicht mit Melissengeist - Alkoholgehalt!!

Entspannendes Melissen-Vollbad:

100 g Melissenblätter mit 1 Liter Wasser aufkochen, nach 20 Min abseihen und in das mit 34-36° temperierte Badewasser gießen. Badedauer 10-15 Min; danach unbedingt 1/2 bis 1 Stunde Ruhepause. Wer das Vollbad zum Entspannen vor dem abendlichen Einschlafen machen möchte, kann die sedative Wirkung durch die Zugabe von Lavendelblüten noch steigern.

Tipps zum Ausprobieren:

Ein abgekühlter Teeaufguss aus frischem oder getrocknetem Melissenkraut mit einigen Zitronenscheibchen eignet sich hervorragend als erfrischendes Sommergetränk.

Historisches und Wissenswertes:

Da reines ätherisches Melissenöl sehr rar ist und die Pflanze nur eine geringe Ausbeute ermöglicht, wird oftmals das billigere und in der Zusammensetzung ähnliche Zitronellöl (Oleum Citronellae), das aus dem ostindischen Gras (Cymbopogon winterianus JOW) gewonnen wird,  verarbeitet.Melisse wird auch gerne Kräuterlikören zugesetzt oder als Gewürz- und Garnierkraut in der Küche zubereitet.

Botanische Beschreibung:

Familie: Lippenblütler (Lamiaceae)Bodenbeschaffenheit/Standort: ursprünglich im östlichen Mittelmeerraum beheimatet, ist aber kultiviert weit verbreitetErscheinung: niedrige strauchartige PflanzeBlätter: länglich/eiförmig auf kurzem Stiel, am Rand eingekerbt/gesägt, die Blätter werden in den Monaten Juni bis September gesammelt.Blüten: jeweils in den Blattachseln sitzen 3-6 Blüten mit ca. 1 cm Durchmesser, von bläulich/weißer Farbe

Weitere interessante Seiten zu den hier beschriebenen Krankheitsbildern:

Blähungen, Depressionen, Nervosität, Schlaf, Menstruationsbeschwerden, Wechseljahrsprobleme, Psyche, Senioren, Frauenthemen

Bitte beachten Sie, dass auch pflanzliche Arzneimittel in der Regel nicht zum Dauergebrauch geeignet sind und auch Nebenwirkungen haben können - und befragen Sie bei länger andauernden  Beschwerden in jedem Fall Ihren Arzt oder Heilpraktiker. 

Bearbeitet von Andreas Jansen, Ergänzungen von Claudia




Artikel: Zitronenmelisse hält Herpes-Viren in der Zellkultur in Schach

Dr. Annette Tuffs, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Universitätsklinikum Heidelberg
22.01.2009

Schon die Kräutermedizin des Mittelalters setzte bei Entzündungen auf die Zitronenmelisse. Jetzt haben Wissenschaftler am Universitätsklinikum und der Universität Heidelberg nachgewiesen, dass sie das Herpesvirus, das bei rund 20 Prozent der Bevölkerung Entzündungen an der Lippe (Lippenherpes) hervorruft, im Reagenzglas in Schach halten kann.

"Wir fanden heraus, dass Extrakte von Heilpflanzen in Zellkulturen effektiv die Infektion mit verschiedenen Bakterien, Herpesviren, Erkältungsviren und Hefepilzen eindämmen können", erklärt Professor Reichling.

Als wirksam erwiesen sich ätherische Öle aus Kamille, Rosmarin, Pfefferminze, Manuka- und Teebaum sowie wässrige oder alkoholische Extrakte aus Melisse, Salbei oder Pfefferminze.

Die Heidelberger Forscher identifizierten zudem die Inhaltsstoffe, die den Krankheitserreger entgegenwirken.

Die Naturstoffe sind auch deshalb interessant, weil die Erreger in zunehmendem Maße resistent gegen Antibiotika oder Anti-Viren-Mittel werden.

Öl der Zitronenmelisse blockiert Befall der Zellen mit Herpesviren

Aktuell sind die Arbeiten zur Zitronenmelisse: Ihr Öl verringert die Infektion einer Zellkultur mit Herpes-Viren um mehr als 97 Prozent, indem es die Viren vor dem Befall der Zellen blockiert.

Da die Pflanzenöle gut in der Haut resorbiert werden, ist eine einfache äußerliche Anwendung denkbar. Außerdem wirken die Öle bereits in so geringen Konzentrationen, dass schädliche Nebenwirkungen für den Körper bisher selten beobachtet werden.

Erste klinische Tests, die von australischen Medizinern mit Teebaumöl durchgeführt werden, belegen den Nutzen der Salbentherapie. Allerdings steht der Beweis für die Wirksamkeit in einer klinischen Studie noch aus. Die Heidelberger Wissenschaftler sind mit den Ärzten des Universitätsklinikums Heidelberg nun im Gespräch, die Wirksamkeit der Zitronenmelisse klinisch zu testen.




Energy Booster
 Home
Menü Footer