Maiglöckchen - Convallaria majalis
Botanische Familie:
Das Maiglöckchen gehört zur botanischen Familie der Liliengewächse - Liliaceae.
Für die Heilkunde verwendeter Pflanzenteil:
Für die Gewinnung der Heilextrakte wird das Maiglöckchenkraut - Herba Convallariae - verwendet.
Wirksame Inhaltsstoffe:
0,2 bis 0,3 Prozent Glykoside (ca. 40 bis 50 Prozent Convallatoxin, ca. 20 Prozent Convallatoxol), Saponine, Flavonoide.
Gesundheitswirksame Eigenschaften:
Die Maiglöckchenglykoside haben eine Herzkraft (herztonisierend) steigernde Wirkung.
Anwendungsgebiete:
Leichte Formen der Herzschwäche (Herzinsuffizienz).
Besondern geschätzt wird das schnelle Einsetzen der Wirkung.
Da die Maiglöckchenglykoside sich - im Gegensatz zu den Digitalisglykosiden - nicht im Körper ansammeln (kumulieren) ist eine Behandlung mit Maiglöckchenextrakten sehr gut steuerbar. Die Wirkung lässt schnell nach wenn man die Medikation beendet.
Nebenwirkungen
Die ganze Pflanze (Wurzel, Stengel, Blätter, Blüte) ist giftig!
Bei Überdosierung kommt es zu Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, verstärktem Wasserlassen, bis hin zur Benommenheit, Schwindel und gar Herzschwäche!
Überdosierung kann zum Tod führen.
Historisches:
Maiglöckchen wurde - historisch gesehen - zur Behandlung der Wassersucht ("dicke Füsse") eingesetzt. Erst die moderne Forschung hat bewiesen, dass Maiglöcken primär auf das Herz wirkt und durch die verbesserte Herzfunktion zu einer Wasserausscheidung führt.
Auch dem Schnupftabaks wurde das Maiglöckchen zugesetzt. Der "Urvater" der Ärzte, der Grieche Hippokrates soll es in einem Schnupfpulver verwandt haben, um "schlechte Säfte" aus dem Kopf abzuleiten.
Somit gehört das Maiglöckchen zu den ältesten Volksheilmitteln überhaupt.