Männer werden immer dicker
Quelle: Fairvital Vitalstoffbrief
Entgegen der weit verbreiteten Meinung, dass Übergewicht hauptsächlich ein Frauenproblem ist, zeigt sich das Thema genau gegensätzlich gepolt. Männer sind quer durch alle Altersgruppen häufiger übergewichtig als Frauen. Schon ab einem Alter von 35 Jahren sind über die Hälfte der Männer betroffen. Frauen erreichen diese Grenze erst 20 Jahre später – nämlich mit 55 Jahren. Laut der Nationalen Verzehrstudie II (NVS II) sind etwa 68 Prozent der Männer und 50 Prozent der Frauen zwischen 18 und 80 Jahren übergewichtig, davon 21 beziehungsweise 20 Prozent adipös. Demgegenüber ist Untergewicht mit 0,7 Prozent bei den Männern und 1,9 Prozent bei Frauen wenig verbreitet. Auch bei Kindern und Jugendlichen im Alter von 3 bis 17 Jahren steht Übergewicht schon auf der Tagesordnung. Die KiGGS-Studie stuft 15 Prozent von ihnen als übergewichtig und rund 6 Prozent als adipös ein.
Die Nationale Verzehrsstudie II (2008) gibt ebenfalls aktuelle Auskunft darüber, wie sich die Menschen ernähren und wie sich ihr Ernährungsverhalten auf die Gesundheit auswirkt. Im Folgenden eine kleine Ergebnisauswahl, die Anlass zur Besorgnis gibt.
Mehr als die Hälfte der Erwachsenen ist übergewichtig (BMI = 25 bis 29,9): 66 Prozent der Männer und 51 Prozent der Frauen. Jeder Fünfte ist adipös (BMI > 30) und damit gefährdet, an Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Diabetes mellitus zu erkranken. Der Anteil übergewichtiger junger Erwachsener stieg in den letzten zehn Jahren deutlich an. Bei den Frauen über 30 Jahren sank der Anteil Übergewichtiger im gleichen Zeitraum je nach Altersgruppe um bis zu 8 Prozent.
Annähernd 60 % der Deutschen essen zu wenig Obst, nämlich weniger als 250 g/Tag. Frauen essen mit 270 g/Tag durchschnittlich mehr Obst als Männer (222 g/ Tag). Trotzdem erreichen 54 % der Frauen die DGE-Empfehlung nicht.
Männer verzehren doppelt so viel Fleisch, Wurstwaren und Fleischerzeugnisse wie Frauen. Täglich essen sie 103 g Fleisch, Wurstwaren oder Fleischerzeugnisse. Bei Frauen landen täglich nur 53 g auf dem Teller. Bei den Männern sinkt der Verzehr von Fleisch, Wurstwaren und Fleischerzeugnissen ab der Altersgruppe von 19 bis 24 Jahren. Die Deutschen essen im Vergleich zum Fleisch kaum Fisch.
Bezüglich der Vitaminversorgung liegt die Aufnahme von Vitamin D und Folsäure deutlich unter den empfohlenen Werten. 79 % der befragten Männer und 86 % der Frauen unterschreiten die Empfehlung der DGE für die Folsäure-Aufnahme.
Die tägliche Aufnahme von Vitamin C liegt bei einem Drittel aller Männer und Frauen unter dem Referenzwert.
In der Altersgruppe vom 19. bis 80. Lebensjahr erreichen nur circa 50 % der Frauen und Männer die Zufuhr-Empfehlung für Vitamin E.
In der Altersgruppe vom 19. bis 50. Lebensjahr erreichen nur 25 % der Frauen die Menge der Eisen-Zufuhr-Empfehlung der DGE. Bei den über 51-jährigen Frauen sind 63 bis 75 % ausreichend versorgt.
Fast ein Drittel (28 %) der Befragten nahmen Nahrungsergänzungsmittel ein. An Vitaminen wurden vor allem die Vitamine C, B, E und Folsäure supplementiert. Bei den Mineralstoffen standen Calcium- und Magnesium-Präparate im Vordergrund.