Krebs / bösartige Tumorerkrankungen
Allgemeines
Das Wort "Krebs" ist ein Sammelbegriff für bösartige Tumorerkrankungen (maligne Neoplasien)
Nach der Herkunft des Tumorgewebes wird unterschieden zwischen:
- Bösartigen Tumoren des Organgewebes = epitheliale Tumoren (Karzinome)
- Bösartigen Tumoren der Zwischengewebes = mesenchymale Tumoren (Sarkome)
- Bösartigen Bluterkrankungen (Hämoblastosen)
Merkmale einer Krebserkrankung
Das Merkmal aller bösartigen Krebserkrankungen ist das unkontrollierte Wachstum der Tumorzellen welche dabei in das gesunden Gewebe eindringen und zerstören.
Typisch für bösartige Tumore ist auch, dass der Tumor eine eigene Blutversorgung aufzubauen kann (Angiogenese), oder auch die Fähigkeit, unter Sauerstoffmangel zu überleben (Energiegewinnung durch Spaltung von Zucker und nicht durch Sauerstoffverbrennung wie bei normalen Körperzellen) sowie die Fähigkeit zu metastasieren und Tochtergeschwülste (Metastasen) in fremden Geweben wie Knochen, Lunge oder Gehirn anzusiedeln.
Speziell durch die Fähigkeit zu metastasieren wird der Krebs zu einer tödlichen Gefahr, denn ca. 90 % aller Tumorpatienten, die an der Krebserkrankung versterben, sterben nicht am ursprünglichen Krebstumor (Primärtumor), sondern an den Metastasen des ursprünglichen Tumors beziehungsweise an den Folgekrankheiten der Metastasierung.
Die Krebsmetastasen sind dann auch oftmals - im Gegensatz zum Primärtumor - aufgrund der Lage (z.B. Gehirnmetastasen) oder der Vielzahl (z.B. mehrfache Metastasen in der Leber oder den Knochen) auch nicht mehr operabel
Häufigkeit (Epidemiologie) der Krebserkrankungen
In der Todesursachenstatistik sind die Tumorerkrankungen sind nach Herz-Kreislauf-Erkrankungen die zweithäufigste Todesursache in Deutschland.
Rein bezogen auf die Häufigkeit es Auftretens (nicht auf die Sterblichkeit!) ist der Brustkrebs (Mammakarzinom) das häufigste Tumorleiden der Frau und das Prostatakarzinom der häufigste Tumor des Mannes.
Tumorsterbefälle Frauen - nach Häufigkeit
- Brustkrebs (Mammakarzinom)
- Dickdarmkrebs (Kolorektale Karzinome)
- Lungenkrebs (Bronchialkarzinom)
- Bauchspeicheldrüsenkrebs (Pankreaskarzinom)
- Magenkrebs (Magenkarzinom)
- Eierstockkrebs (Ovarialkarzinom)
- "Blutkrebs" (Leukämien)
- "Lymphdrüsenkrebs" (Non-Hodgkin-Lymphome)
- Gebärmutterkrebs (Corpuskarzinom)
- Nierenkrebs (Nierenkarzinom)
- Harnblasenkrebs (Harnblasenkarzinom)
- Gebärmutterhalskrebs (Cervixkarzinom)
Tumorsterbefälle Männer - nach Häufigkeit
- Lungenkrebs (Bronchialkarzinom)
- Dickdarmkrebs (Kolorektales Karzinom)
- Prostatakrebs (Prostatakarzinom)
- Magenkrebs (Magenkarzinom)
- Bauchspeicheldrüsenkrebs (Pankreaskarzinom)
- Nierenkrebs (Nierenkarzinom)
- Blasenkrebs (Harnblasenkarzinom)
- Zungenkrebs, Lippenkrebs, Rachenkrebs (Mundraum/Rachentumore)
- "Blutkrebs" (Leukämien)
- Speiseröhrenkrebs (Ösophaguskarzinom)
- "Lymphdrüsenkrebs" (Non-Hodgkin-Lymphome)
- Kehlkopfkrebs (Kehlkopftumore)
Heilungswahrscheinlichkeit
Im Durchschnitt werden circa 30-40 % aller Tumorpatienten von ihrer Krankheit geheilt. Als geheilt wird ein Patient bezeichnet, der mindestens fünf Jahre lang ohne Rezidiv überlebt. Diese Definition gilt als problematisch, weil viele Rezidive erst zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen. Es fließen somit viele Patienten in die Erfolgsstatistik ein, die später an ihren Tumorleiden sterben.
Behandlungsweise
In rund 90 % der Fälle wird eine auf das vom Tumor befallene Organ beschränkte Therapie - meistens zunächst eine Operation, später ggfs. noch eine Strahlentherapie ("Stahl und Strahl").