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Johanniskraut (Hypericum perforatum herba)

Seit Jahrhunderten (erste Berichte sind 2000! Jahre alt) wird Johanniskraut innerlich zur Behandlung von Gemütsverstimmungen, die durch seelische Belastung entstanden sind, eingesetzt.

Johanniskraut weckt durch seine stimmungsaufhellende Wirkung die Lebensfreude. 

Man fühlt sich kräftiger und ruhiger und kommt besser mit belastenden Situationen zurecht.

Wirkstoffe:

Hyperforin (derzeit wird Hyperforin als der wichtigste Inhaltsstoff angesehen), Hypericin (steigert die Lichtutilisation, deshalb günstig bei der Winterdepression; Hemmung der Monoaminooxidase A und B), Pseudohypericin und Protohypericin u.a. Unklar ist auch, ob ein einzelner Stoff oder die Gesamtheit aller Wirkstoffe zu den erwünschten Arzneiwirkungen führen. Desweiteren noch Flavonoide, Gerbstoffe und ätherisches Öl.

Wirkungsmechanismus:

Wahrscheinlich: Hemmung der präsynaptischen Dopamin, Noradrenalin- und Serotonin - Wiederaufnahme.

Wirkungen:

     

  • mild bis mittelstark antidepressiv (innerliche Anwendung)
  • entzündungshemmend (äußerliche Anwendung)
  • aus homöopathischer Sicht auch ein hervorragendes Mittel gegen Nervenschmerzen

Heilanzeigen:

     

  • psychovegetative Störungen
  • depressive Verstimmungszustände
  • Angst oder nervöse Unruhezustände
  • Wechseljahrsbeschwerden
  • rheumatische Schmerzen, Verstauchungen, Verletzungen (äußerliche Anwendung)
  • Hauterkrankungen, trockene spröde Haut (äußerliche Anwendung)

Gegenanzeigen:

In der Regel keine bekannt (bestenfalls bei sehr großer Lichtempfindlichkeit, tritt aber sehr selten auf).

Eine Wirksamkeit ist bei Patienten mit schweren, therapieresistenten Depressionen oder bei Depressionen mit wahnhafter Symptomatik nicht belegt.

Wichtiger Hinweis!

Patienten, die z.B. Herzmedikamente, Medikamente zur Blutverdünnung, Präparate bei HIV-Infektionen oder nach Organtransplantationen, aber auch chemische Antidepressiva einnehmen müssen, sollten Johanniskraut ausdrücklich nur nach ärztlicher Rücksprache anwenden, da die Wirksamkeit der synthetischen Medikamente durch Johanniskraut - Präparate teilweise ganz erheblich herabgesetzt wird und die notwendige Wirkung der ärztlich verordneten Medikamente nicht mehr eintritt. 

Auch bei Personen mit Leberschäden sollte die Dosierung von Johanniskraut ärztlich abgeklärt werden, da die geschädigte Leber die enthaltenen Substanzen anders verstoffwechselt wie eine gesunde Leber.

Nebenwirkungen:

Sonnenempfindliche, hellhäutige Personen sollten während der Einnahme starke Sonnenbestrahlung meiden bzw. einen Sonnenschutz auftragen. Johanniskraut kann die Empfindlichkeit der Haut auf Sonne erhöhen.

Die Reaktionsfähigkeit und Konzentrationsfähigkeit werden nicht beeinflusst (ein ganz entscheidender Vorteil gegenüber den chemischen Präparaten!).

Johanniskraut ist sehr gut verträglich und führt zu keiner Abhängigkeit.

Einige Möglichkeiten der Anwendung/Dosierung:

Der seelisch ausgleichende Effekt tritt frühestens nach 10 bis 14 Tagen ein. Die volle Wirkung wird erst nach 4 bis 6 Wochen regelmäßiger Einnahme erreicht.

äußerlich:

mit Johanniskrautöl (ölige Hypericinzubereitung) die schmerzenden Stellen einreiben oder als Ölkompresse auflegen (z.B. bei rheumatischen Schmerzen, oder als Wundheilmittel und zur Behandlung von Hautkrankheiten)

innerlich:

z.B. als Fertigpräparat z. B. 3 x 300 mg (später auch z. B. 1 x 425 mg) zu den Mahlzeiten. Greifen Sie bitte nur zu Präparaten aus der Apotheke mit einem standardisierten Wirkstoffgehalt. Freiverkäufliche Präparate aus Supermärkten sind keine Medikamente sondern unterliegen den Bestimmungen für "Nahrungs-Ergänzungsmittel" und müssen somit keinen bestimmten Wirkstoffgehalt aufweisen.

Johanniskraut - Tee:

1-2 TL Droge mit einer Tasse kochendem Wasser übergießen und nach 10 Min abseihen. Morgens und Abends während 4-6 Wochen 1-2 Tassen trinken.

Homöopathie:

Nervenschmerzen nach Verletzungen sprechen oft sehr gut auf Johanniskraut an.

Studienergebnisse: 

Die gute Wirksamkeit von Johanniskraut ist auch schulmedizinisch anerkannt!

In Vergleichsstudien (doppelblind, plazebokontrolliert) wurde eine gleich gute Wirksamkeit wie von synthetischen Medikamenten festgestellt. Ansprechrate ca. 70 bis 80 %. Wirkungseintritt nach ca. 2 Wochen. Der Tiefschlafanteil nimmt zu, der REM-Schlaf bleibt unverändert (Nervenarzt 65, Heft 12)

Hilfe aus der Natur bei leichten Depressionen: Johanniskraut!

Erneut bestätigen Wissenschaftler, dass Johanniskraut bei leichten depressiven Verstimmungszuständen gute Ergebnisse erzielt. Hervorzuheben ist dabei der sichere und verträgliche Aspekt der Präparate bei geringen Kosten.

(Med. Tribune 35. JG, Nr. 23 bk)

Historisches und Wissenswertes:

Zum Zeitpunkt der Sommersonnwende (24. Juni) ist das Johanniskraut voll erblüht. Der Name leitet sich vom Namenspatron des 24. Juni, Johannes dem Täufer, ab.

Wenn die Blüten zerdrückt werden, so tritt ein kräftig rot gefärbter Saft aus, der im Volksglauben mit dem Blut Christi in Verbindung gebracht wurde. Und so hilft dieser Saft bei äußerlicher Anwendung auch tatsächlich bei Hautwunden.

Ein landläufiger Name des Johanniskrauts lautet "Wundblume oder Hexenkraut", da das Kraut in der Volksmedizin als Heil- und Zaubermittel geschätzt war.

Botanische Beschreibung:

Familie: Johanniskrautgewächse (Hypericaceae)

Bodenbeschaffenheit/Standort: magere Untergründe, Kies- und Sandböden, Wegränder, Gebüsche, Asien und Europa

Erscheinung: Staude bis ca. 60 cm Höhe

Blätter: klein, eiförmig bis länglich, 

Blüten: leuchtend gelbe, fünfstrahlige Blütensterne, rote Staubgefäßbündel

Bitte beachten Sie, dass auch pflanzliche Arzneimittel nicht zum Dauergebrauch geeignet sind und Nebenwirkungen haben können und befragen Sie bei länger andauernden  Beschwerden in jedem Fall Ihren Arzt.

Weitere interessante Seiten zu den hier beschriebenen Krankheitsbildern:

Arthrose 1 und 2, Depressionen, Nervosität, Migränebehandlung, Menstruationsbeschwerden und PMS, Ausleitende Verfahren über die Niere, Senioren

Quelle: Biocur; Ergänzungen von Andreas Jansen und Claudia




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