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Enzian (Gentiana lutea L.) - giftig!

Beim gelben Enzian handelt es sich um eine geschützte Pflanze, da sie vom Aussterben bedroht ist! Erste Kulturversuche werden unternommen.

Wirkstoffe:

Gentianin (Pseudoalkaloid), Gentisin (gelber Farbstoff), Zucker , fettes Öl, glykosidische Bitterstoffe Amarogentin und Gentiopikrin

Eventuelle Wirkungen:

     

  • regt die Sektetion des Speichels und Magensaftes an
  • Magentonus und Magenbeweglichkeit (Motilität) werden gesteigert
  • magenstärkend
  • galletreibend
  • gärungswidrig
  • allgemeines Stärkungsmittel für den Körper (soll evtl. Blutzusammensetzung verbessern und die Blutkörperchen im richtigen Verhältnis vermehren)
  • fördert die Verträglichkeit von schwer verdaulichen Speisen
  • förderliche Einflüsse auf das Immunsystem werden vermutet und bereits erforscht

Heilanzeigen:

     

  • Sogenannter "schwacher Magen" (achylische und atonische Magenzustände)
  • Verdauungsstörungen, schlechte Verdauung
  • kolikartige Magen- und Darmbeschwerden
  • Appetitlosigkeit

Gegenanzeigen:

Vorsicht bei Reizmagen mit Übersäuerung

Einige Möglichkeiten der Anwendung/Dosierung:

als Tinctura Gentianae, 20 - 40 Trpf. in ½ Glas Wasser vor jeder Mahlzeit. (Schon Pfarrer Kneipp hat dies bei träger Verdauung empfohlen)

Hinweis (ohne Gewähr):

Zitat aus "Kölbl's Kräuterfibel": "Die Abkochung der Wurzel ist jedoch nur anzuwenden, wenn aufgedunsenes Aussehen, ungesunde, bleiche Farbe und wassersüchtige Ansammlungen vorliegen, wenn der Patient über keinerlei Reaktionsvermögen mehr verfügt. Schädlich hingegen ist Enzian bei stark geröteter Gesichtsfarbe, bei Neigung zu Blutstauungen, Magen- und Nasenbluten. Auch bei Gicht und gichtischen Magenbeschwerden darf Enzian nur bei sichtbarer Erschlaffung und Versagen aller Reaktionsmittel verwendet werden"...

Tipps zum Ausprobieren:

Aus einem alten Kräuterratgeber stammt folgender Tipp: Enzianschnaps (der in jedem Fall verdünnt eingenommen werden sollte) stillt angeblich den ärgsten Durchfall in kurzer Zeit.

Enzianschnaps wird durch Destillation aus den vergorenen Wurzeln gewonnen und enthält nicht mehr den typischen Bitterstoff.

Enzian - Tinktur: 

Enzianwurzel mit Honig und Branntwein angesetzt, ergibt eine gute Tinktur, die 20 Tr. täglich von älteren, nervenschwachen Personen eingenommen werden kann. Diese Tinktur (1/2 TL auf ein halbes Glas Wasser) soll auch bei Übelkeit, Ohnmacht und Magendrücken mit großer Schwäche wirkungsvoll sein.

Enzian - Absud:

ca. 30 g kleingeschnittene Enzianwurzel mit 1/2 l kochendem Wasser überbrühen und nach ca. 10 Min abseihen. Diesen Absud je nach Befinden - aber mit Maß! - trinken, wenn positive Einflüsse auf Blutkreislauf und Nervensystem gefragt sind). 

Historisches und Wissenswertes:

Den Namen hat der Enzian angeblich von einem Gotenfürsten (Illyrerkönig Gentius - ca. 2. Jhd. v. Chr.) namens Gentiana.

Die Pflanzen werden sehr alt und benötigen oftmals 10 Jahre, bis sie zum ersten Mal blühen. Die Wurzeln des Enzian behalten ihre Heilkraft fünf Jahre lang.

Viele bekannte Magenbitter und Aperitifs enthalten Enzianauszüge. Auch in Leber- und Gallepräparaten sowie Abführmitteln sind oft Bestandteile des Enzian verarbeitet.

Botanische Beschreibung:

Familie: Enziangewächse (Gentianaceae)

Bodenbeschaffenheit/Standort: Weiden und Almen der Alpen

Erscheinung: stattliche unverzweigte Pflanze, 60 bis 100 cm hoch

Blätter: eiförmig, fünfnervig, gegenständig

Blüten: gelb, als Kronenblüten angeordnet, Blütezeit Juni bis August

Wurzel: geringelt und walzenförmig, dick und bis zu einem Meter lang, Sammelzeit im Sommer

Bearbeitet von Andreas Jansen, Ergänzungen von Claudia

Bitte beachten Sie, dass auch pflanzliche Arzneimittel nicht zum Dauergebrauch geeignet sind und befragen Sie bei länger andauernden  Beschwerden in jedem Fall Ihren Arzt. 

 




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