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Hänge-Birke (Betula pendula R./ Betula alba) und Moor-Birke (Betula pubescens)

Die Moorbirke - oder in höheren Landschafts-Lagen vorwiegend die Hängebirke -  werden medizinisch annähernd gleich verwendet. Man sammelt die Blättchen oder die Triebe mit Knospen (es liegen Vermutungen vor, dass die Sommerblätter wirkungsvoller sein sollen als die jungen Blättchen).

 

Wirkstoffe:

Harz, Saponine, ätherisches Öl, Flavonoide, Bitterstoffe, viel Gerbstoff, Eiweiß 

Birken - Blätter (Folia Betulae):

ätherisches Öl, Flavonoide, Flavonglykoside (vor allem Hyperosid), Vitamin C, Gerbstoff, Kaliumsalze, Saponine

Birken - Teer:

Kresole, Guajakol, Xylenole, Phenol

Eventuelle Wirkungen:

     

  • harntreibend (positiv daran: Birke reizt die Nieren nicht)
  • blutreinigend (dadurch oft in Gicht- und Rheumatee's enthalten)
  • mild wassertreibend
  • auch schweißtreibend
  • fördert die Ausscheidungen (auch Wasser- und Elektrolytausscheidung)

Heilanzeigen, von denen berichtet wird:

     

  • chronische Nierenerkrankungen mit Ödemen (Wasseransammlungen)
  • Nierensteine
  • Blasenleiden, Blasenkatarrh
  • Arthritis
  • Rheuma, Gicht und gichtbegleitende Hautausschläge
  • unterdrückte Schweiße, insbesondere Fußschweiße
  • soll sogar bei Wurmbefall hilfreich sein

Einige Möglichkeiten der Anwendung/Dosierung:

Birkenblätter - Tee:

2 TL getrocknete oder frische (hierbei braucht man wesentlich mehr Menge) Birkenblätter mit einer Tasse kochendem Wasser überbrühen und nach 10 Min abseihen. Bis zu drei mal täglich eine Tasse trinken. 

Manche Autoren berichten auch davon, den heißen Aufguss zwei Stunden ziehen zu lassen und danach abzuseihen.

Der Extraktgehalt von heißem Aufguss soll wesentlich höher sein als bei kaltem Auszug.

Für einen wassertreibenden Tee ist auch eine Mischung aus 

     

  • Birkenblättern
  • Ackerschachtelhalm
  • Löwenzahn
  • Bohnenschalen
  • Hagebutten 

zu gleichen Teilen möglich (1 TL pro Tasse; 2-3 mal täglich)

Birkenblätter - Ganzpackung:

Bei Rheuma kann anscheinend mit frischen, trockenen Birkenblättern eine Ganzpackung um die betroffenen Körperteile gemacht werden.

Tipps zum Ausprobieren:

Zur Stoffwechselaktivierung im Frühjahr kann eine Frühjahrskur durchgeführt werden, wobei 2 x täglich ein Salat aus Löwenzahn, Brennnesselblättern und Birkenblättern zubereitet wird oder diese Mischung mit Quark auf's Brot gestrichen wird.

Ein Rheuma-Tee, von dem zwei TL auf 1/4 L kochendes Wasser, 2-3 mal täglich, als Teekur im Frühjahr und Herbst für 6-8 Wochen genommen werden können:

     

  • je 10 Gramm Weidenrinde, Spierstaude, Löwenzahnwurzel, Brennnesselblätter
  • je 5 Gramm Birkenblätter, Hauhechelwurzel, Schachtelhalmkraut, Pfefferminzblätter

Bei chronischen Stoffwechselleiden oder Rheuma ist nach der Literatur auch eine kurmäßige Anwendung von Birken-Saft oder Brennnessel-Press-Saft - immer mal wieder zwischen anderen Therapien im Wechsel, denkbar. 

Historisches und Wissenswertes:

Aus Rinde, Wurzeln und Holz der Birke wird "Birkenteer" gewonnen.

Viele Fertigarzneimittel und harntreibende Teemischungen enthalten getrocknete Birkenblätter.

Die Birke gilt als eine der Baumarten, die nach der Eiszeit neben der Espe am weitesten nach Norden vorgedrungen ist. Im Mittelmeerraum bei den alten Griechen und Römern hingegen scheint sie unbekannt gewesen zu sein.

In Russland wird aus den Harzdrüsen der jungen Zweige im Frühling "Juchtenöl" destilliert, das zur Lederaromatisierung eingesetzt wird.

Als Bestandteil von Haarwasser findet man auch heute noch oft Birkensaft, der durch Anbohren der Baumstämme gewonnen wird. In die Aufbewahrungsflaschen des Birkensaftes wurden früher, um ihn vor Gärung zu schützen, einigen Gewürznelken gelegt.

In der Tiermedizin werden Präparate aus Birkenbestandteilen zur Ungezieferbekämpfung eingesetzt.

Botanische Beschreibung:

Familie: Birkengewächse (Betulaceae)

Bodenbeschaffenheit/Standort: anspruchsloser Baum, der auf feuchten, sauren, eisenhaltigen Untergründen (Waldränder, Moore, Heidewiesen) gedeiht, bis 2.000 mm,

Erscheinung:

Blätter: die Birkenbäume duften angenehm und balsamisch, oval-eiförmig bis dreieckig,  gezähnt, dünne Blättchen bei der Hänge-Birke, dicke bei der Moorbirke

Blüten: April/Mai

Rinde: glatt, weiß-gelblich mit schwarzer Zeichnung, durch hohen Harzgehalt resistent gegen Fäulnis

Weitere interessante Seiten zu den hier beschriebenen Krankheitsbildern:

Ausleitende Verfahren, Arthrose 1 und 2

Bearbeitet von Claudia

Bitte beachten Sie, dass auch pflanzliche Arzneimittel nicht zum Dauergebrauch geeignet sind und befragen Sie bei länger andauernden  Beschwerden in jedem Fall Ihren Arzt.

 




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