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von Michael Schlaadt

Wie man sich bettet....

30% unseres Lebens verbringen wir im Bett. Kein anderes Möbelstück im beruflichen oder privaten Alltag wird von uns so viel benutzt.

Einige Menschen haben morgens nach dem Aufstehen besonders lästige Beschwerden in Form von Schmerzen, Müdigkeit und Zerschlagenheitsgefühl. Der gesunde Menschenverstand sagt uns, dass möglicherweise etwas mit unserem Bett nicht stimmt. Die meisten Menschen geben für eine Couchgarnitur viel Geld aus, ob­wohl sie kaum auf ihr sitzen, während die Matratze, auf der man ein Drittel des Lebens verbringt, oft mehr als 15 Jahre alt ist und meist auch noch von minderer Qualität. Viele Menschen haben noch 3-teilige Matratzen oder durchgelegene Schaumstoffmatratzen auf Sprungfederrahmen.

Wir verändern unsere Haltung im Schlaf unbewusst 20-60 mal. Die meisten Lageänderungen werden in den tieferen Schlafphasen durchgeführt, während wir in den Traumphasen eher ruhig daliegen. Liegehalten sind oft typisch für den einzelnen und es ist wichtig, dass unser Bettsystem den Anforderungen angepasst ist. Der Körper sucht nach Entspannung. Ein zu unangenehmes, weil hartes Bett führt unbewusst zu häufigeren Lagewechseln. Nachts können wir unsere Haltung nicht bewusst verändern, weshalb besonderen Wert auf angenehme Lagerung gelegt werden sollte.

Eine gute Matratze sollte hart, aber nicht zu steif sein und liegt auf einer angepassten  flexiblen Unterfederung (Lattenrost). Viele vom Handel als Bandscheibenmatratze bezeichnete Auflagen sind nicht geeignet für einen erholsamen Schlaf. Größe der Matratze sollte etwa ausgestreckte Körperlänge plus 20 cm und mindestens 100 cm breit sein. Optimale Höhe des Bettsystems sollte zwischen 45 cm bei jüngeren und 60 cm bei älteren Menschenbetragen.

Eine gute Matratze besteht aus Latex mit Woll- oder Seidenauflage, Naturmaterialen wie Kapok, Seegras oder Rosshaar, sollte aber keinesfalls einen Federkern haben. Durch die Eigenschwingungen der Federn in Verbindung mit Magnetfeldern durch das Metall kommt es zu keinem erholsamen Schlaf.

Schaumstoffmatratzen wären grundsätzlich von ihrer Biomechanik her geeignet für eine erholsame Lagerung, haben jedoch hygienische Nachteile, da sich der Körperschweiß staut und der Schaumstoff sich mit der Zeit zersetzt.

Matratzen sollten unbedingt vor dem Kauf ausprobiert werden. Eine Liegeprobe im Geschäft ist oft nicht ausreichend. Besser ist, das Liegesystem einige Tage oder auch Wochen ausprobieren zu können. Grundsätzlich gilt, dass sich das System an den Menschen anpassen muss und nicht umgekehrt. Alle Vorstellungen, dass sich der Körper mit der Zeit schon daran gewöhnt, führt immer zu Schädigungen.

Da Liegen mit ausgestreckten Beinen generell belastender ist durch das verstärkte Hohlkreuz, sollte das Bettsystem so einsinkbar sein, dass schwerere Körperteile, wie der Po tiefer einsinken, damit die Wirbelsäule optimal gelagert wird.

Die meisten Menschen schlafen auf dem Rücken. Hier spielt das Kissen keine so große Rolle. In Seitenlage benötigt die Wirbelsäule, insbesondere im Halsbereich jedoch eine ausreichende Unterstüt­zung, da­mit sie nicht abgeknickt wird. Dazu benötigen wir ein Kissen mit optimalen Stützeigenschaften, die gleichzeitig gut verformbar sind.

Viele im Handel befindliche "orthopädischen" Nackenkissen, Rollen etc. sind nicht zu empfehlen, da sie sich nicht individuell anpassen. Das Kissen muss an die Wirbelsäule angepasst werden und nicht die Wirbelsäule an das Kissen. Entscheidend ist das persönliche Wohlbefinden.

Die Halswirbelsäule ist der empfindlichste und beweglichste Teil der menschlichen Wirbelsäule und besitzt neben ihrem sehr weit verzweigten Rezeptorenfeld, vielfältige Verschaltungen zu Hirnnerven, Lagesinn, Gleichgewicht und zum Vegetativum. Sie ist sehr empfindlich bei Dauerbelastung. Da sich Belastungsfaktoren , bedingt durch die modernen Büro- und Computerarbeitsplätze, während des Tages nicht immer abstellen lassen, besteht die Notwendigkeit einer entspannenden Lagerung zumindest während der Nacht.

Fertige Nackenkissenkonstruktionen und Rollen, egal welcher Material­kombination, ob Schurwolle oder Synthetik, haben eine feste vorgegebene Form und zwingen da­mit die Halswirbelsäule sich dem Kissen anzupassen. Gesucht wird das Kissen, dass sich den Gegebenheiten der Wirbelsäule anpasst.

Synthetische Gele sind nicht atmungsaktiv und scheiden wegen zu großen Härte und schlechter Wärme- und Flüssigkeitsaustausch aus.

Styroporkugeln haben schlechte atmungsaktive Eigenschaften und zudem die Neigung , sich mit der Zeit zusammenzudrücken.

Hirse passt sich zwar für die Lagerung sehr gut der Wirbelsäule an. Durch die geringe Reibung rollen die Körner jedoch auseinander und es ist vom Material her schwierig, zur Stützung die geeignete Füllmenge zu finden bei der die Wirbelsäule gestützt, aber nicht zu fest gelagert wird.

Daunen haben eine zu geringe Stützkraft für die Wirbelsäule und neigen zum verklumpen, insbesondere in Verbindung mit Schweiß.

     

  • Dinkelspelz bietet von seinen biomechanischen Eigenschaften sehr gute Vorbedingungen zur optimalen Lagerung der Halswirbelsäule. Der Kopf kann optimal in das Material „gekuschelt“ werden. Die Kissen sind stabil und die einmal angenommene Stützung bleibt bestehen.
  • Aus Untersuchungen im Schlaflabor ist bekannt, dass Menschen ihre Kissen mehrmals in der Nacht den Erfordernissen der Bequemlichkeit anpassen. Dies ist mit Dinkelspelz-Kissen besonders gut möglich. Empfehlenswert sind Kopfkissen in der Größe 40x80 cm, weil sie in dieser Größe besser „zurechtgedrückt“ werden können als große Kissen und sie nicht unter die Schulter rutschen können.
  • Bei keinem meiner Patienten konnte bis vor 2 Jahren eine befriedigende Kissenkonstruktion einsetzen, weshalb ich mich nach diesen theoretischen Überlegungen dazu entschlossen habe, Dinkelspreu-Kissen in meiner Praxis einzusetzen und zwar bei folgenden Anwendungsgebieten:
  • Zervikalsyndrom
  • Spannungskopfschmerzen
  • Schulter-Arm-Syndrom
  • Muskuläre Verspannungen der Kau- und Nackenmuskulatur

Neben seinen biomechanischen Eigenschaften enthält Dinkelspelz zu 90% Kieselsäure.

Dinkelspelz ist in der Lage bis zu einem halben Liter Schweiß in der Nacht aufzunehmen und am Tag wieder abzugeben.

Außerdem scheinen sich Milben im Dinkelspreu nicht anzusiedeln, weshalb die Kissen besonders geeignet sind für Allergiker.

Ein Großteil meiner Patienten mit Kopf- und Nackenschmerzen sowie auch mit Schlafstörungen sind inzwischen mit Dinkelspelzkissen versorgt mit sehr guten Ergebnissen. Auch ich habe mich seit 9 Monaten umgestellt und möchte kein anderes Kissen mehr benutzen.

Autor: Michael Schlaadt, prakt. Arzt,  Chirotherapie, Schmerztherapie, Holdereggenstraße 1, 88131. L i n d a u / B;  Telefon.:08382/28219

 



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