Enzymtherapie bei Krebserkrankungen
von Andreas Jansen
Klinische Studien an deutschen und ausländischen Universitäten haben völlig neue Erkenntnisse bezüglich des Wirkungsmechanismus der Enzymtherapie ergeben.
So kann die körpereigene Tumorabwehr durch die Kombination von verschiedenen Enzymen deutlich gesteigert werden und eine Metastasenbildung entweder ganz verhindert oder gar verzögert werden. .
Hochdosierte proteolytische Enzymgemische sind daher in praktisch allen Tumorstadien zur Unterstützung der kurativen Maßnahmen (perioperativ, begleitend zur Strahlen- und Chemotherapie und palliativ bei fortgeschrittenen Tumorerkrankungen) indiziert.
Enzyme verringern die Dichte von sogenannten Adhäsionsmolekülen (insbesondere des Moleküls CD 44, das sich bevorzugt an Endothelrezeptoren von Blut- und Lymphgefäßen anheftet.) Die Enzyme hemmen das CD 44 und beugen damit einer Metastasenbildung vor.
Durch die Enzymsubstitution werden die immunkompetenten Zellen bei der Strahlen- und Chemotherapie geschont. Auch wird die direkte toxische Wirkung der Chemotherapie (Bleomycin auf das Lungengewebe, Carboplatin auf das Lebergewebe, 5FU und Leukoverin auf die Schleimhäute) vermindert.
Gegenanzeigen:
Thrombozytenmangel (Thrombozytopenie)
Wegen einer verstärkten Blutungsneigung muss die Enzymtherapie vor einer geplanten Operation rechtzeitig abgesetzt werden.
Bei Leukämien / malignen Lymphomen dürfen die proteolytischen Enzyme nur in Absprache mit dem verantwortlichen Onkologen eingesetzt werden.
Im Einzelnen:
Bromelain (aus Anannas)
Bromelain wird insbesondere zur Behandlung von entzündlichen Prozessen mit Ödembildung (Wasser im Gewebe), bei akuten Schwellungszuständen wie z.B. nach Operationen, Unfällen oder Sportverletzungen eingesetzt werden. Auch kann es zur Unterstützung einer fibrinolytischen Therapie (z.B. nach Thrombosen etc. eingesetzt werden). Sollten die vorhandenen Symptome nach 4 Wochen immer noch nicht gebessert worden sein, ist eine Rücksprache mit dem behandelnden Arzt erforderlich.
Empfohlene Dosierung:
Dreimal täglich ca. 40 - 50 mg (entsprechend 200 bis 250 F.I.P. Einheiten)
Gegenanzeigen:
Nicht bei Hämophilie (Blutern) und bei bekannter Überempfindlichkeit gegen Bromelain (Ananas)
Bromelain sollte in der Schwangerschaft nur nach Rücksprache mit dem behandelnden Arzt eingesetzt werden.