PMS - Praemenstruelles Syndrom II
von Michael Schlaadt, Prakt. Arzt, Chirotherapie
Viele Frauen leiden zunehmend unter seelischen und körperlichen Störungen, die in Verbindung mit der Periode auftreten und deutlich hormonabhängig sind.
Die reine schulmedizinische Behandlung besteht aus Gabe von Antidepressiva oder Hormonen und löst nicht das Problem.
Gerade auf diesem Gebiet haben wir mit naturheilkundlichen und insbesondere homöopathischen Therapieansätzen gute Möglichkeiten die Beschwerden zu lindern bzw. auch zu heilen.
Ein Teil der Frauen klagt über deutliche depressive Symptome etwa eine Woche vor der Periode die danach wieder verschwinden. Dazu gehören Hoffnungslosigkeit, Angst, Spannungsgefühl, Gereiztheit, plötzliche Traurigkeit, weinen, gesteigerte Empfindlichkeit gegenüber Zurückweisung, Wutgefühle, Reizbarkeit, abnehmendes Interesse an den normalen Aktivitäten wie Arbeit, Freunde usw. Viele Frauen klagen auch über Konzentrationsschwierigkeiten, Ermüdbarkeit, Energieverlust, Fressanfälle und Schlafstörungen.
An körperlichen Symptomen treten meistens auf: Empfindlichkeit der Brüste, teilweise mit deutlicher Schwellung, Kopfschmerzen, Gelenk- und Muskelschmerzen.
Das Gefühl sich aufgedunsen zu fühlen, teilweise auch deutliches aufgedunsen sein, sowie vorübergehende Gewichtszunahme durch Wassereinlagerung.
In der wissenschaftlichen Literatur finden sich folgende Ursachen:
- Hormonstörungen der Keimdrüsen,
- Hormonstörungen der Schilddrüse,
- gynäkologische Erkrankungen wie Myome, Polypen und Endometriose.
- Seelische Störungen wie Schlafstörungen, Depressionen, Stressbelastung, belastende Ereignisse und Erlebnisse, sowie geringe körperliche Fitness.
- Allgemeine Umweltbelastungen, wie Blei, Amalgam, Koffein, Nikotin, niedrige Vitamin- und Mineralstoffkonzentrationen im Blut, Nahrungsmittelallergien und -empfindlichkeiten, sowie
- falsche Ernährung, insbesondere durch Zucker.
Grundlage einer Therapie muß eine gewisse Änderung des Lebensstiles sein. Dazu gehören insbesondere als Auslöser das Vermeiden von Kaffee, Nikotin, hochprozentigem Alkohol und Fastfoodernährung.
Die Ernährung sollte möglichst vollwertig sein mit ausreichenden Spurenelementen und Vitaminen. Vermieden werden sollten möglichst raffinierte Kohlenhydrate insbesondere Zucker und zuckerhaltige Getränke, sowie vermehrt salzhaltige Speisen, da sie zu Wassereinlagerungen führen können.
Ergänzend wird zusätzliche Einnahme von Vitaminen und Spurenelementen empfohlen. Ein besonderer Wert sollte darauf gelegt werden genügend Calcium , Magnesium, Vitamin E, Vitamin B-Komplex, insbesondere B6.
Gute Erfahrungen liegen auch durch die Einnahme von L-Tryptophan vor.
In besonders schweren Fällen mit starker seelischer Beeinträchtigung kann auch die Gabe von Johanniskrautpräparaten erwogen werden.
Hormone, Beruhigungsmittel und Psychopharmaka sollten entgegen der schulmedizinischen Meinung mit großer Zurückhaltung genommen werden, da sich vielfach die Beschwerden eher verschlimmern als verbessern.
Sehr bewährt ist die Neuraltherpie mit örtlichen Betäubungsmitteln im Bereich des Unterleibes, wenn alles andere nicht hilft.
Besonders erfolgreich ist die homöopathische Behandlung. An erster Stelle steht die konstitutionelle Behandlung der Person. Die wichtigsten Mittel sind Natrium muriaticum, Sepia, Lycopodium, Platinum, Pulsatilla und Cimicifuga. Die Auswahl des geeigneten Mittels sollte jedoch der Erfahrene vornehmen.
Bewährte Indikationen:
- Bei Stauung der Brüste mit Schmerzen bei Erschütterung - Phytolacca D4 oder Lac caninum D4.
- Wenn die Brüste äußerst berührungsempfindlich sind, selbst gegen Kleiderdruck kommt Conium D4 in Frage.
- Kopfschmerzen vor der Periode mit Nackenkrampf und Übelkeit sprechen gut auf Gelsemium C 30, oder Cimicifuga D3 stündlich an.
- Bewährt ist auch eine Gabe von Folliculin C 30 am 14. Tag der Periode und Hypophysin.
Agnus castus (Mönchspfeffer) wird hauptsächlich in pflanzlicher Form eingesetzt und ist in zahlreichen Kombinationspräparaten enthalten, die eine deutliche Besserung der Beschwerden bewirken können. Z.B.:
- Mastodynon morgens 40 Trpf.
- Phyto-Hypophyson C o. L 3x40 Trpf.
- Mulimen morgens 40 Trpf.
© Michael Schlaadt, Prakt. Arzt, Chirotherapie,
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